Als der Verein 1983 gegründet wurde, lag das Hauptaugenmerk zunächst auf der Anschaffung der notwendigen Instrumente für die Musikantinnen und Musikanten. Mit den finanziellen Mitteln, die durch eine Spendenaktion im Dorf und durch öffentliche Beiträge zusammengetragen wurden, konnten die Instrumente bezahlt werden. Gleichzeitig stand auch die einheitliche Bekleidung der Musikantinnen und Musikanten auf dem Programm. Man entschied sich für eine einfache Variante, in Anlehnung an die alte Brunecker Tracht. Anschließend wurde der „Rindler Schneider“ Hans Graber mit der Einkleidung der MusikantInnen beauftragt. Er fertigte die erste Tracht an (schwarze lange Hose, rotes Leibl, grüne Hosenträger, weißes Hemd, brauner Rock und schwarzer Hut). Der erste offizielle Auftritt in der neuen Tracht mit Konzert fand dann am Florianitag, dem 06. Mai 1984 statt.
1996: “Rechtzeitig zur 1.000 Jahr-Feier von Stegen hat die Musikkapelle des geschichtsträchtigen Ortes zwischen Rienz und Ahr ein lebendiges Zeichen an Traditionsbewusstsein und Bodenständigkeit gesetzt und eine neue Tracht angeschafft, welche am Sonntag, dem 17. November 1996, vorgestellt und gesegnet wurde …
Beraten wurde die Kapelle bei der Auswahl von der Arbeitsgemeinschaft >>Lebendige Tracht<<. Es handelt sich um tragbare >>Wiederbelebung<< der besonders schönen Pustertaler Tracht aus der Zeit um 1800…“
Entnommen aus der Zeitschrift: Tiroler Volkskultur (einer Ausgabe 1996)
- Frauentracht
- Bluse
- Mieder
- Rock
- Schürze
- Frisur/Haartracht
- Hut (Marketenderinnen)
- Männertracht
- Hemd/ Pfoat
- Lederhose
- Kraxe
- Leibl
- Gürtel
- Hut
- Gemeinsamkeiten
- Joppe/ Tschoap
- Flor
- Schuhe
- Strümpfe
Frauentracht:
Die Frauentracht besticht durch eine weiße Leinenbluse, die mit kunstvoll gefertigten Spitzen verziert ist. Darüber hinaus tragen die Damen ein Mieder in leuchtendem Rot, welches mit grünen Einfassungen und aufgestickten grünen Samtbändern verziert ist. Dieses Mieder wird durch ein Lätzchen ergänzt, das mit einer goldenen Borte geschmückt ist. Das Lätzchen wird vorn unter das Mieder geschoben und mit einem roten Leinenbändchen an den Schnürhacken, die am Mieder befestigt sind, fixiert. Der Rock ist schwarz, am unteren Rand blitzt ein schwarz-roter Innenstreifen hervor. Dazu gehört ein blauer Schurz mit zarten Blumenmustern. Die Haare sind in der Regel geflochten oder hochgesteckt, weshalb unsere Musikantinnen keinen Hut tragen.
Männertracht:
Auch die Herrentracht besteht aus einem weißen Leinenhemd, das sie zu einer mittelbraunen Hirschlederhose mit aufwendigen Stickereien tragen. An den Lederhosen wird die grüne Kraxe mit Tiroler Adler-Motiven befestigt. Darunter tragen unsere Herren ein blaues Leibl, das an der Vorderseite mit einem schönen roten Stoff und einer goldenen Borte verziert ist. Es wird an den Seiten mit silbernen Messingknöpfen geschlossen. Das Highlight der Herrentracht ist zweifelsohne der Gürtel aus schwarzem Leder, der mit prachtvollen Federkielstickereien verziert ist. Abgerundet wird die Herrentracht durch den typischen Pustertaler Hut.
Gemeinsamkeiten:
Die Frauentracht und die Herrentracht teilen sich einige Elemente. Dazu gehört die Joppe- bei den Männern in Braun mit grünen Einfassungen und bei den Frauen in Schwarz mit roten Einfassungen. Bei den Frauen wird die Joppe vorne mit Haken verschlossen und hat zusätzlich noch kleine Einnäher an den Seiten, um sie zu taillieren.
Ein weiteres gemeinsames Merkmal ist der Flor, ein schwarzes Seidentuch, das um den Hals getragen wird. Bei den Männern wird er unter der Kraxe durchgefädelt und hinter das Leibl gesteckt, während er bei den Frauen ober dem Mieder verläuft und die Enden hinter das Mieder gesteckt werden.
Sowohl bei den Herren als auch bei der Damentracht sind die Schuhe schwarz mit roten Einfädelungen, rotem/weißem Rand und einem leichten Absatz. Die Männer tragen dazu schwarze, die Frauen rote Schuhbänder.
Zusätzlich werden die Strümpfe von Hand gestrickt, und zwar aus beiger oder weißer Wolle. Jede Kapelle hat ihr eigenes Muster. Die Damen, die unsere Strümpfe stricken berichten, dass das Muster bei den Männern besonders kompliziert und zeitaufwändig ist.